Strompreis-Entwicklung

Letztes Update am 11. Mai 2023

Die Strompreis-Entwicklung ist eindeutig: Der Strompreis ist seit der Jahrtausendwende fast durchgehend gestiegen. Daher wird das Energiemanagement umso wichtig. Von 13,94 Cent/kWh im Jahr 2000 ist er auf aktuell ca. 30,5 Cent/kWh (Stand: Oktober 2019) angestiegen, was einer Steigerung um 119 % bzw. einer jährlichen Erhöhung um durchschnittlich 6,28 % entspricht.[1] Die gegebene Entwicklung der Stromkosten seit dem Jahr 2000 sind in nachfolgender Abbildung dargestellt.

Strompreis-Entwicklung 2000 bis 2020

Strompreis-Entwicklung 2000 bis 2020

Kosten der Stromerzeugung

Doch nicht die Kosten für die Stromerzeugung sind so enorm gestiegen. Im Gegenteil – sie sind im Laufe der Jahre fast durchgehend gesunken. Nicht so der Anteil der Steuern, Umlagen und Netzentgelte, die stetig erhöht worden sind. Die Summe aller Steuern, darin enthalten auch die Konzessionsabgabe mit konstanten 1,66 Cent/kWh, sowie verschiedene Umlagen, hat sich von 5,19 Cent/kWh im Jahr 2000 auf aktuell 15,98 Cent/kWh (Stand: Oktober 2019) erhöht. Dieses enorme Wachstum entspricht somit einer Gesamtsteigerung von 207,9 % innerhalb der vergangenen 20 Jahre. Außerdem beträgt damit der Anteil der Abgaben an den deutschen Staat 52,39 % des gesamten Strompreises. Die Netzentgelte betragen ca. 24,2 % des Strompreises und die Kosten für die eigentliche Stromerzeugung sind von 8,05 Cent/kWh im Jahr 2000 auf 7,06 Cent/kWh im Jahr 2019 um 12,3 % gesunken und haben somit einen Anteil am Gesamtstrompreis von ca. 23,1 %.[2]

Strompreis-Entwicklung aufgrund von Steuern und Abgaben

Daraus wird ersichtlich, dass der größte Teil des Strompreises in Form von Steuern, Abgaben und Umlagen mit über 50% an den deutschen Staat abgeführt wird. Den geringsten Anteil am Strompreis stellen die eigentlichen Stromerzeugungskosten dar.

Die Zusammensetzung der Strompreise und deren Entwicklung ist in folgender Abbildung dargestellt.

Strompreis Zusammensetzung

Strompreis Zusammensetzung

Steigende Strompreise in der Zukunft

Die Entwicklung der Strompreise der vergangenen Jahre zeigt also eine klare Tendenz nach oben. Auch für die kommenden Jahre ist keine positive Veränderung für den Verbraucher in Sicht. Experten sagen für das Jahr 2020 ebenfalls weiterhin steigende Strompreise voraus, die dadurch ein Allzeithoch erreichen würden. Verursacht wird diese erneute Erhöhung durch die steigende EEG-Umlage und steigende Netzentgelte. Laut verschiedenen Vergleichsportalen steigen die Netzentgelte im Durchschnitt um 6 %, was je nach Bundesland allerdings deutlich schwanken kann. Auch die EEG-Umlage wird um 5,5 % steigen. Diese beiden Kostenfaktoren sind bereits jetzt für fast die Hälfte der Gesamtstromkosten verantwortlich. Vorausgesetzt alle anderen Kostenblöcke würden sich nicht verändern, hätten allein diese Erhöhungen einen Strompreis von 31,3 Cent/kWh zur Folge.[3]

Anstieg der EEG-Umlage

Laut Experten ist der Grund für den Anstieg der EEG-Umlage der Bau von neuen Windkraftanlagen auf See, die durch die EEG-Umlage gefördert werden. Außerdem sinken die Überschüsse auf dem EEG-Konto. Auf dieses Konto fließen die Zahlungen der Verbraucher im Rahmen des EEG. Sind darauf Überschüsse vorhanden, erhält der Verbraucher Rabatte auf die Umlage. Laut Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende, wird die EEG-Umlage im Jahr 2021 einen Spitzenwert von ca. 7 Cent erreichen. In den darauffolgenden Jahren werden kostenintensive Anlagen nach und nach aus der Förderung gestrichen, was das Sinken der Umlage zur Folge haben wird.[4]

Quellen zur Strompreisentwicklung

Dieser Artikel begründet sich auf einen Text von Nicolas Schettle aus dem Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen der htw saar.

[1] Vgl. Vergleich.de (2019), Onlinequelle: https://www.vergleich.de/strompreise.html

[2] Vgl. strom-report.de (2019), Onlinequelle: https://strom-report.de/strompreise/strompreisentwicklung/

[3] Vgl. N-TV (2019), Onlinequelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Strompreis-soll-2020-Rekordwert-erreichen-article21339374.html

[4] Vgl. NTV (2019b), Onlinequelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Meeres-Windkraft-laesst-Strompreise-steigen-article21212957.html