Akkreditierung von Studiengängen

Letztes Update am 28. November 2023

Akkreditierung von Studiengängen: Qualitätssicherung und Transparenz im Hochschulwesen

Die Akkreditierung von Studiengängen ist ein zentrales Element der Qualitätssicherung und Transparenz im Hochschulwesen. In diesem Blogbeitrag möchten wir uns mit der Bedeutung der Akkreditierung auseinandersetzen, den Akkreditierungsprozess näher beleuchten und die Vorteile für Studierende erläutern.

Die neuen Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master kann man im Rahmen der so genannten Akkreditierung auf ihre „Qualität“ hin überprüfen. Zu diesem Zweck existiert die „Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland“.

Akkreditierungsrat

Der Akkreditierungsrat als zentrales Beschlussgremium der Stiftung, an dem Vertreter der Hochschulen, der Länder, der Berufspraxis und der Studierenden beteiligt sind, definiert die Standards und Kriterien für Akkreditierungsverfahren. Außerdem akkreditiert er die damit beauftragten Agenturen. Diese überprüfen unter Beteiligung externer Fachgutachter (insbesondere Fachwissenschaftler, Berufspraktiker) und Studierender die Studiengänge auf ihre „Qualität“ hin.

Akkreditierungsverfahren

So weit sagt es zumindest die Theorie. Nach einigen Jahren Akkreditierungserfahrung darf man jedoch durchaus Zweifel an der herrschenden Praxis formulieren. So zeigt die Praxis, dass die sogenannten Standards entweder nicht wirklich existieren. Oder aber sie werden unzureichend gelebt. In vielen Fällen entsteht der Eindruck, dass der Zufall eine große Rolle spielt. So hat es schon Akkreditierungen gegeben, bei denen der professorale Fachgutachter von einer Hochschule kommt, die in unmittelbarer Konkurrenz zur Hochschule steht, deren Studienangebot zu akkreditieren ist. Hier liegt der Zweifel an der Neutralität sofort auf der Hand. Auch hat es schon Gutachter gegeben, deren Studiengang „zu Hause“ selbst noch gar nicht akkreditiert war.

Transparenz und Vergleichbarkeit

Die Ergebnisse der Verfahren werden veröffentlicht und sollen die Transparenz, Vergleichbarkeit und Orientierung – auch im internationalen Maßstab – der jeweiligen Studienangebote fördern. Dazu tragen als Zeichen der positiv bestandenen Prüfung die zertifizierten Studiengänge das Gütesiegel des Akkreditierungsrates. Ergänzend bildet die erfolgreiche Akkreditierung zumindest teilweise die Voraussetzung für eine staatliche Genehmigung eines Bachelor-/Masterstudienganges oder ersetzt diese. Allerdings kann bei noch ausstehender Akkreditierung die Genehmigung befristet oder vorläufig erfolgen.

Akkreditierung durch den Akkreditierungsrat

Die Datenbank aller in Deutschland akkreditierten Studiengänge findet man auf der Internet-Seite des Akkreditierungsrates (www.akkreditierungsrat.de). Diese ist eng mit dem Hochschulkompass (www.hochschulkompass.de) der Hochschulrektorenkonferenz verzahnt. Außerdem bietet sie die bequeme Möglichkeite, sich zu den akkreditierten Studiengängen zu informieren.

Inzwischen stehen immer mehr den Akkreditierungen sehr kritisch gegenüber. Denn das stark subjektive Ergebnis eines Akkreditierungsverfahrens wird maßgeblich durch die Personen, welche die Prüfung durchführen, beeinflusst. Dies liegt vor allem daran, dass zu wenige verbindliche Standards existieren, die von den Akkreditierenden einzuhalten sind.

Qualifikationsrahmen Wirtschaftsingenieurwesen

Für das Studium Wirtschaftsingenieurwesen (Bachelor und Master) ist entscheidend, ob bei der Konstruktion der Studiengänge der Qualifikationsrahmen Wirtschaftsingenieurwesen eingehalten wurde. Dieser definiert bestimmte Inhalte, die auf jeden Fall in einem Studium Wirtschaftsingenieurwesen enthalten sein sollen. Dazu gehören beispielsweise die sogenannten MINT-Fächer. Bei den MINT-Fächern handelt es sich um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In den einzelnen Studiengängen sind die 4 genannten MINT-Bereiche unterschiedlich stark eingearbeitet. Dadurch können sich die Studiengänge auch voneinander abgrenzen.

Neben den MINT-Fächern sind auch Fächer der Wirtschaftswissenschaften (z.B. BWL), der Rechtswissenschaften (z.B. Wirtschaftsrecht) und der sonstigen Sozialwissenschaften benötigt, um ein Studium Wirtschaftsingenieurwesen gestalten zu können.

Was ist die Akkreditierung von Studiengängen?

Die Akkreditierung ist ein Verfahren, bei dem die Qualität und die Standards eines Studiengangs von einer unabhängigen externen Institution überprüft und bewertet werden. In Deutschland ist die Akkreditierung von Studiengängen gesetzlich vorgeschrieben und erfolgt durch Akkreditierungsagenturen, die von der Akkreditierungsrat (AR) akkreditiert sind.

Der Akkreditierungsprozess

Der Prozess der Akkreditierung gliedert sich in mehrere Phasen:

  1. Antragstellung: Die Hochschule stellt einen Antrag auf Akkreditierung für einen Studiengang und reicht alle relevanten Unterlagen ein, wie zum Beispiel Studienordnungen und Lehrpläne.
  2. Begutachtung: Eine Expertengruppe, die in der Regel aus Hochschullehrern und Vertretern der Praxis besteht, begutachtet den Studiengang vor Ort. Sie überprüfen, ob der Studiengang den geltenden Qualitätsstandards entspricht.
  3. Entscheidung: Auf Basis des Gutachtens trifft die Akkreditierungsagentur eine Entscheidung über die Akkreditierung des Studiengangs. Es kann eine uneingeschränkte Akkreditierung für einen bestimmten Zeitraum, eine befristete Akkreditierung oder auch eine Nicht-Akkreditierung erfolgen.

Vorteile der Akkreditierung für Studierende

  1. Qualitätssicherung: Die Akkreditierung stellt sicher, dass die Studiengänge an deutschen Hochschulen einem hohen Qualitätsstandard entsprechen. Studierende können sich darauf verlassen, dass sie eine fundierte und hochwertige Ausbildung erhalten.
  2. Transparenz: Akkreditierte Studiengänge werden in einer zentralen Datenbank erfasst, sodass Studierende Informationen über die Inhalte, das Curriculum und die Abschlussmöglichkeiten leicht zugänglich haben.
  3. Anerkennung: Akkreditierte Studiengänge werden international anerkannt, was Studierenden die Möglichkeit eröffnet, auch im Ausland zu studieren oder zu arbeiten.
  4. Karrierechancen: Absolventen von akkreditierten Studiengängen haben oft bessere Karrierechancen, da ihre Ausbildung von Arbeitgebern als verlässlich und hochwertig angesehen wird.

Fazit zur Akkreditierung

Die Akkreditierung von Studiengängen ist ein essenzieller Bestandteil der Qualitätssicherung im deutschen Hochschulsystem. Sie gewährleistet, dass Studiengänge den hohen Qualitätsstandards entsprechen und Studierende eine fundierte Ausbildung erhalten. Die Transparenz und Anerkennung von akkreditierten Studiengängen eröffnet Studierenden vielfältige Möglichkeiten und stärkt ihre Karrierechancen. Für angehende Studierende ist es daher wichtig, auf die Akkreditierung von Studiengängen zu achten und sich für eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu entscheiden.