Business Planning

Letztes Update am 24. März 2023

Im Wahlfach Business Planning des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen lernen die Studierenden, einen Business Plan zu erstellen. Einen solchen Geschäftsplan benötigen nicht nur Unternehmen, die bereits seit vielen Jahren am Markt sind, sondern vor allem auch Existenzgründer bei Neugründungen von Betrieben.

Businessplan - Finanzteil

Abbildung: Businessplan – Finanzteil (eigene Darstellung)

Business Planning im Überblick

Business Planning ist ein unverzichtbarer Prozess für alle Unternehmer, die ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen möchten. Ein solides Business Plan hilft dabei, die Vision und Mission des Unternehmens klar zu definieren, die Finanzen und Ressourcen effektiv zu verwalten und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Der Business Plan sollte verschiedene Aspekte des Unternehmens umfassen, darunter eine klare Beschreibung des Geschäftsmodells, eine Marktanalyse, eine Wettbewerbsanalyse, eine Finanzplanung, eine Marketingstrategie und eine Organisationsstruktur. Durch die sorgfältige Analyse dieser Faktoren können Unternehmer ein klares Bild davon bekommen, wie ihr Unternehmen funktionieren wird und welche Schritte erforderlich sind, um es erfolgreich zu machen.

Vision und Mission des Unternehmens

Die erste Phase des Business Planning ist die Definition der Vision und Mission des Unternehmens. Dies hilft dabei, die Ziele und Zwecke des Unternehmens klar zu definieren und sicherzustellen, dass das gesamte Unternehmen auf eine gemeinsame Vision hinarbeitet.

Marktanalyse und Wettbewerb

Eine umfassende Marktanalyse ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Hierbei sollten sowohl die Größe des Marktes als auch die Wettbewerbslandschaft analysiert werden. Eine klare Wettbewerbsanalyse hilft dabei, die Stärken und Schwächen der Konkurrenten zu verstehen und daraus Schlüsse für die eigene Strategie zu ziehen.

Finanzplanung

Die Finanzplanung ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des Business Planning. Hierbei sollte ein detaillierter Finanzplan erstellt werden, der die erwarteten Einnahmen und Ausgaben des Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum abbildet. Eine solide Finanzplanung hilft dabei, Risiken und Chancen zu identifizieren und sicherzustellen, dass das Unternehmen auf soliden finanziellen Fundamenten aufgebaut wird.

Marketing und Organisation

Die Marketingstrategie ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des Business Planning. Hierbei sollten die Ziele und Strategien für die Markenbildung, die Kundenakquise und die Kundenbindung definiert werden. Eine solide Marketingstrategie hilft dabei, die Bekanntheit des Unternehmens zu steigern und das Umsatzpotenzial zu maximieren.

Die Organisationsstruktur ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Business Planning. Hierbei sollte definiert werden, wie das Unternehmen organisiert sein wird, welche Rollen und Verantwortlichkeiten es gibt und wie Entscheidungen getroffen werden. Eine solide Organisationsstruktur hilft dabei, die Effektivität und Effizienz des Unternehmens zu steigern.

Strukturierer Aufbau eines Unternehmens

Insgesamt ist das Business Planning ein unverzichtbarer Prozess für alle Unternehmer, die ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen möchten. Ein solides Business Plan hilft dabei, die Vision und Mission des Unternehmens klar zu definieren, die Finanzen und Ressourcen effektiv zu verwalten und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Unternehmensgründungen in Deutschland

Im Jahr 2018 wurden in Deutschland insgesamt 542.500 Unternehmen oder Betriebe neu gegründet (Statista 2018:11). Diese Zahl setzt sich aus 122.700 Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung, 169.100 Kleinunternehmen und 250.700 Betrieben im Nebenerwerb zusammen. Somit entfallen fast die Hälfte aller Neugründungen auf Personen, die dieses Unternehmen oder den Betrieb lediglich als zweites Standbein neben einem Hauptberuf verrichten. Es ist also davon auszugehen, dass die Personen als Quereinsteiger innerhalb ihrer beruflichen Laufbahn den Entschluss fassen, ein eigenes Gewerbe zu gründen.

Unternehmensgründungen in Deutschland

Abbildung: Gründungen in Deutschland 2018; Quelle: (Statista 2018:11)

Business Plan für Gründer

Vielen Studierenden und Unternehmensgründern fällt es zunächst schwer, einen Business Plan zu schreiben. Vor allem liegt das daran, dass sie das meistens noch nie zuvor getan haben. In der Literatur gibt es viele Hinweise, wie das Businessplanning erfolgen kann. Dann ist zu erkennen, dass sich ein Geschäftsplan aus zwei großen Teilen zusammensetzt:

  1. In einem Verbalteil sind die Geschäftsidee, die Rechtsform des Unternehmens, die wichtigsten Produkte und Dienstleistungen, die Organisation und der Personaleinsatz und vor allem auch die Marktübersicht und das Marketing- und Vertriebskonzept umfassend zu erläutern.
  2. Einerseits sind in einem zusätzlichen Finanzplan geplante Investitionen, Kapitalbedarfe und Finanzierungsmöglichkeiten zu beschreiben. Andererseits benötigt man auch einen Umsatzplan, einen Kostenplan, einen Rentabilitätsplan und einen Liquiditätsplan für mindestens drei Jahre.

Der Finanzplan als Teil der Unternehmensplanung

Gerade der Finanzplan mit seinen vielen Teilplänen ist nicht einfach zu realisieren. Fredric Gog, Studierender im berufsbegleitenden Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der htw saar, hat dazu ein eigenes Tool entwickelt.

Nachfolgend finden Sie seine softwarebasierte Lösung zur Erstellung eines Businessplans. Wie bereits zuvor beschrieben wurde, betreiben 50% der Personen, die in 2018 ein Unternehmen gegründet haben, dieses im Nebenerwerb. Um diesen Gründern den Einstieg in die Geschäftswelt zu erleichtern und um Studierenden Hilfestellung bei der Geschäftsplanung zu geben, soll mit Hilfe der entwickelten Software der Grundstein für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit gelegt werden. Dabei soll das Tool die folgenden Teil-Planungen nach den Bedürfnissen des Gründers berücksichtigen:

  • Investitions- und Finanzplanung
  • Kapitalbedarfsplanung
  • Kosten- und Ertragsplan (Rentabilitätsplan)
  • Liquiditätsplan

Sind alle Daten korrekt eingetragen, erhält der Neugründer eine verlässliche Übersicht über sein geplantes Geschäftsmodell und kann mit dieser Excel-Lösung das nötige Fremdkapital bei der Bank beantragen.

Grundsätzlicher Aufbau des Businessplans

Zur Erstellung des Tools wurde das Programm Microsoft Excel verwendet. Dabei eignet sich diese Software zur Tabellenkalkulation aufgrund ihrer großen Bekanntheit perfekt zur Erfüllung der Aufgabe. Und da der Businessplan zukünftig als Hilfestellung den Gründern zur Seite stehen soll, war es wichtig, ein Programm zu verwenden, welches bereits heute der breiten Masse bekannt ist.

Alter von Existenzgründern bei der Unternehmensgründung

Abbildung: Alter von Existenzgründern bei der Unternehmensgründung

 

In der oben stehenden Abbildung ist zu erkennen, dass über 30% der Gründer zwischen 25 und 34 Jahren alt sind. Dabei ist davon auszugehen, dass diese Personengruppe sehr stark vertraut mit dem Umgang von softwaregestützten Tools bzw. dem Computer ist. Allerdings ist auch einer anderen Personengruppe größere Aufmerksamkeit zu widmen. In diesem Fall ist die Rede von rund zehn Prozent aller Unternehmensgründer und zwar diejenigen, die zwischen 55 und 64 Jahren alt sind (Metzger 2019:8). Meistens ist diese Altersgruppe nicht mit dem Computer aufgewachsen, sondern hat sich die Erkenntnisse als Quereinsteiger über die Jahre angeeignet.

Aus diesem Grund erhalten Sie hier einige Orientierungshilfen, die Ihnen als Benutzer eine klare Struktur und Führung durch den Businessplan ermöglichen:

  • Separater Reiter für die jeweiligen Plan-Arten
  • Farbliche Hervorhebung von auszufüllenden Zellen
  • Blattschutz auf nicht zu verändernde Zellen
  • Grafiken zur bildlichen Darstellung der Businesszahlen

Business Planning – eine anspruchsvolle Aufgabe

In aller Regel ist die Zielgruppe, welche den Businessplan erhalten soll, nicht aus der gleichen Branche wie der Verfasser des Business Plans. Auch gibt es keine einheitlich vorgegebene Master-Vorlage, welche die Erstellung des Plans nach einem bestimmten Standard ermöglicht. Somit wäre es eher nachteilig, wenn zum Beispiel der Bankberater zunächst aufwendig nach den benötigten Informationen suchen müsste, bevor er mit seiner eigentlichen Arbeit zur Genehmigung oder Ablehnung eines Darlehens beginnen könnte. Letztlich geht es neben dem verständlichen und logischen Aufbau des Plans auch um die transparente und übersichtliche Aufbereitung der notwendigen Informationen. Und denken Sie daran, dass die erste Wirkung eines Businessplanes maßgeblich von der Präsentation des Papiers abhängt. Daher wurde im entwickelten Tool neben der Textdarstellung auch immer darauf geachtet, die Zahlen sinnvoll grafisch darzustellen (siehe folgende Abbildung).

Umsatzrentabilität im Business Plan

Abbildung: Umsatzrentabilität im Business Plan (eigene Darstellung)

Datenerfassung zum Business Planning

Zur Erfassung der erforderlichen Daten für das Business Planning sind im Berechnungstool jeweils separate Reiter angelegt. Dazu gehören:

  • Kapitalbedarf
  • Private Ausgaben / Mindestgewinn
  • Umsatz- und Rentabilitätsvorschau für das erste, zweite und dritte Geschäftsjahr
  • Übersicht der Umsatz- und Rentabilitätsvorschau für die Jahre 1-3
  • Liquiditätsplan für die ersten drei Jahre
Businessplanning in der Übersicht

Abbildung: Businessplanning in der Übersicht (eigene Darstellung)

 

Die oben stehende Abbildung zeigt Ihnen den grundsätzlichen Aufbau der Excel-Datei. In den unterschiedlichen Reitern (unterste Zeile) werden die benötigten Daten nacheinander abgefragt. Durch bestehende Verknüpfungen zwischen den Reitern werden Doppeleingaben und mögliche Fehler durch die manuelle Übertragung von Informationen vermieden.

Annahmen im Beispiel-Businessplan

Zum besseren Verständnis des Businessplanning ist das Tool zur Erstellung des Business Plans bereits mit Beispieldaten gefüllt. Diesen sind folgende Rahmenbedingungen als Annahmen vorgegeben:

Geschäftsart: Gemeinschaftspraxis für Physiotherapie (Steuerbefreit gem. 4 Nr. 14a Umsatzsteuergesetz). Betrachtet werden nur die Geschäftszahlen der Gemeinschaftspraxis, nicht aber die Kosten und Erlöse der selbstständig Tätigen Praxisinhaber

Inhaber: 3 Therapeuten (zu je gleichen Teilen): Die Kosten und Erlöse aus der Selbstständigkeit gehen jeweils nicht in die Gemeinschaftspraxis ein und werden daher nicht aufgeführt.

Angestellte: 2 Therapeuten, 1 Empfangskraft: Selbstverständlich gehen die Kosten und Erlöse in die Betrachtung von Rentabililität und Liquidität ein.

Freie Mitarbeiter: 2 Therapeuten: Auch hier fließen die Kosten und Erlöse in die Betrachtung der Finanzpläne ein.

Außerdem wird angenommen, dass ein zuvor angestellter Therapeut die Teilhaberschaft an der Gemeinschaftspraxis zu einem Drittel und einem Preis von 25.000 Euro übernommen hat.

Schließlich sollte es Ihnen mit diesen Rahmenbedingungen gelingen, die Idee des Businessplans zu verstehen. Und hier geht es zur Excel-Lösung: Business Plan Tool von Frederic Gog

Und jetzt viel Erfolg bei der Umsetzung des Business Plans und Ihrer Geschäftsidee. Zusätzlich finden Sie weitere Hinweise zum Business Planning auch auf https://meine-ebooks.de/businessplan/.