Industriebetriebslehre im Studium

Letztes Update am 22. Januar 2024

Die Industriebetriebslehre ist ein weiteres Pflichtfach aus dem 1. Semester des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen an der htw saar. Auch hier ist die bestandene Klausur mit 5 ECTS und einer entsprechenden Note bepunktet. Über die 15 Semesterwochen verteilt, beträgt die Präsenzzeit dieses Moduls 60 Stunden. Für die Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung stehen dann noch 90 Stunden zur Verfügung.
Die Veranstaltung wird mittels einer PowerPoint Präsentation gehalten und vermittelt den Studierenden ein systematisches Grundverständnis vom Variantenreichtum des produzierenden Gewerbes. Außerdem sollen die Studierenden am Ende des Semesters Kenntnis über die originären und dispositiven Produktionsfaktoren verfügen, um diese in den Regelkreis der notwendigen Teilplanungen einordnen zu können.

Lehrplan der Industriebetriebslehre

Grundlagen des Lehrplans sind die Auswahlkriterien der Standortfaktoren, die Systemgestaltung in der Arbeitswissenschaft, das Prozessmanagement, die Anlagenwirtschaft, die Arbeitsplanung und die Produktionsplanung und -steuerung. Ebenfalls thematisiert der Dozent die Organisations- und Entscheidungsprobleme im Industriebetrieb und die Fertigungsvarianten im produzierenden Gewerbe. Zusätzlich sind zu allen Aspekten Übungen und Fallbeispiele während der Vorlesung integriert.

Industriebetriebslehre (PPS Anlagenwirtschaft Arbeitsplanung Standortwahl)
In Hinblick auf die anstehende Klausur erwartet man von den Studierenden Schnelligkeit im Lösen der Aufgaben. Dadurch schulen die Studenten ihr analytisches und logisches Denken im Hinblick auf ihre Tätigkeit als angehender Ingenieur. Fester Bestandteil der Prüfung ist zum Einen die Standortbewertung, bei der je nach Gewichtung diejenige Alternative zu wählen ist, die die höchste Punktzahl erreicht. Beim Business Process Reengineering (BRP) hat man die Geschäftsprozesse neu zu gestalten, und dies im Hinblick auf Kosten, Qualität, Service und Durchlaufzeit.

Produktionsplanung als Teil der Industriebetriebslehre

Durch die Netzplantechnik bestimmen die Studierenden den kritischen Weg in der Projektplanung, um Ressourcenengpässe frühzeitig zu identifizieren. Auch der Akkordlohn und Instandhaltungsaufgaben sind klausurrelevant. Des Weiteren besteht eine weitere Aufgabe darin, Stücklisten zu erstellen und Deckungsbeiträge für den Break Even Point (BEP, Gewinnschwellenanalyse) zu errechnen. Zum Anderen verlangt der Maschinenbelegungsplan ein gewisses Geschick. Dabei spielen Begriffe wie Rüstzeit, Lückenfüller, Bestellanforderungen und Kapazität eine wichtige Rolle. Somit soll der Studierende am Ende des erfolgreich abgeschlossenen Moduls die grundlegenden Zusammenhänge von ERP Systemen beherrschen, die in der Unternehmenspraxis von großer Bedeutung sind.

Literatur zur Industriebetriebslehre

Zur Vertiefung der Lehrinhalte empfiehlt sich das Springer-Lehrbuch Industriebetriebslehre von Weber.

Auch im Zeitalter von Digitalisierung und Industrie 4.0 stellen sich für die Industriebetriebe noch immer zahlreiche elementare Fragen. So spielt die Wahl des richtigen Standortes ebenso eine Rolle wie die Entscheidung für ein bestimmtes Fertigungsverfahren. Produktionsplanung und -steuerung (PPS) sind nachwievor genau so aktuell wie die Alagenwirtschaft. Das Buch Industriebetriebslehre von Weber aus dem Springer Verlag diskutiert die Ziele von Industriebetrieben unter Beachtung der vielfältigen Nebenbedingungen, die sich aus dem Wettbewerb, der Umwelt oder dem Arbeitsrecht bzw. Sozialrecht ergeben. Außerdem betrachtet Weber das Handeln im Industriebetrieb aus einer funktionsorientierten Sicht. Das bedeutet, dass neben der Produktion als dem Kernbereich des Industriebetriebs auch die Funktionen Beschaffung, Vertrieb, Finanzierung sowie Organisation und Personal thematisiert sind.

Letztlich eignet sich dieses Buch hervorragend als Grundlage der Industriebetriebslehre, sei es im Studium zum Wirtschaftsingenieurwesen als auch im Studium Betriebswirtschaftslehre mit einem Schwerpunkt in Richtung Supply Chain Management oder Produktion. Und selbst Ingenieure des Maschinenbaus oder der Mechatronik können viel Wissenswertes zur Industriebetriebslehre in diesem Fachbuch entdecken.