Eignung zum Studium

Letztes Update am 22. Januar 2024

Es ist oft nicht leicht, festzustellen, ob man die Eignung zum Studium wirklich besitzt. Am besten informiert man sich gründlich über die Inhalte und Voraussetzungen.

Eine wichtige Studienvoraussetzung, die immer irgendwo auftaucht, ist der Numerus clausus (NC). Was das ist und was das für die Zulassung zum Studium bedeutet, finden Sie im Artikel zum Numerus Clausus.

Tatsächliche Eignung zum Studium

Die tatsächliche Eignung zum Studium, insbesondere die Eignung zum Bachelor-Studium Wirtschaftsingenieurwesen, sollten Sie auf jeden Fall vor Aufnahme eines Studiums prüfen. Denn ein großer Teil der Studienabbrecher beendet das Studium bereits nach wenigen Wochen bzw. Monaten. Dafür sehen viele einen Grund in der mangelnden Vorab-Information der Erstsemester. Zwar gibt es heute eine Vielzahl von Messen für Abiturienten zur Information über Studien- und Berufsmöglichkeiten. Jedoch kann man sich oft nur sehr schwer vorstellen, was einen wirklich im Studium erwartet.

Letztlich sollte man nicht unbedingt ein ingenieurwissenschaftliches Studium wählen, wenn man in der Schule Physik gehasst oder gar abgewählt hat. Zumindest sind die Voraussetzungen für das Studium dann nicht gerade optimal. Auch ganz gute Kenntnisse in Mathematik sind sicherlich hilfreich. Denn gerade diese beiden Fächer stellen große Hürden für den Studienerfolg dar. Und es wäre schade, wenn Sie Ihr Studium schon wieder beenden, bevor es richtig begonnen hat. Somit ist die Eignung zum Bachelor-Studium unbedingt vorab von Ihnen zu prüfen. Denn neben den schulischen Leistungen in den genannten Fächern spielt vor allem das Interesse am Wirtschaftsingenieurwesen eine große Rolle für die Eignung zum Studium. Nur wer wirklich Interesse an einem Studium hat, kann da auf Dauer auch erfolgreich sein.

Erfahrungen zum Studium

“Anfangs meines Studiums war mir noch völlig unklar, was alles genau auf mich zukommt. Ich stellte mir die Fragen: Wie schwer wird ein solches Studium, und werde ich alle Prüfungen meistern können, obwohl ich nur einen FOS-Abschluss habe und mir ohnehin gewisse Vorkenntnisse fehlen?” Die Gedanken von Daniel, Studierender im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der HTW des Saarlandes, dürften auch anderen bekannt sein. Daniel hat auf seine Zweifel und Unsicherheiten eine Antwort gefunden: “Klar schaffe ich das. Und falls nicht, habe ich es wenigstens versucht. Das kann ich jedem empfehlen.” Und tatsächlich hat er im Verlauf des Studiums seine Eignung zum Bachelor-Studium vollständig bewiesen. Das zeigen auch die Erfahrungen, die er inzwischen im Beruf gesammelt hat.

Daniel kann aber auch bestätigen, dass es Fächer im Studium gibt, an denen auch Ihr Euch vielleicht die Zähne ausbeißen werdet. Fächer, die Euch nicht so liegen, gehören ebenfalls zum Studium dazu, aber gerade dann, so empfiehlt er, muss man am Ball bleiben und alles aus sich herausholen. So war es auch bei ihm der Fall. Jetzt hat er den Großteil seines Studiums absolviert, leistet gerade seine Praxisphase und weiß aus eigener Erfahrung: “Ja, ein Studium Wirtschaftsingenieurwesen ist zu schaffen!”

Vorbereitung und Schnuppervorlesungen

Allerdings ist grundsätzlich eine gute Vorbereitung der Studienwahl zu empfehlen. Das gilt nicht nur für das Wirtschaftsingenieurwesen. Ob das Studium am Ende einem liegt, hängt wirklich davon ab, ob man sich für die Inhalte interessiert. Deshalb kann die Eignung zum Studium gar nicht früh genug auf die Probe gestellt werden. Es empfiehlt sich, schon zu Schulzeiten ein paar Mal an der Hochschule aufzutauchen. In der Regel kann man dort eine Veranstaltung auch besuchen, ohne bereits eingeschriebener Student zu sein. Zumindest ist das an der htw saar im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen ohne Probleme möglich.

Individuelle Eignung zum Studium

Wirtschaftsingenieurwesen erfolgreich zu studieren, stellt einen hohen Anspruch an die Studierenden, unabhängig davon, ob es sich um einen Bachelor oder einen Master – Studiengang handelt. Dabei spielt die Vielseitigkeit des Studiums eine große Rolle. Denn um den Anforderungen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen gerecht zu werden, müssen Studierende sowohl ein solides kaufmännisches als auch ein entsprechendes ingenieurwissenschaftliches Interesse mitbringen.

Individuelle Eignung vs. formale Voraussetzung zum Studium

Die formalen Voraussetzungen für ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens sind die allgemeine Hochschulreife (an Universitäten und Fachhochschulen) oder die Fachhochschulreife (an Fachhochschulen) bzw. ein äquivalenter Schulabschluss (Näheres dazu regeln die Bestimmungen der Bundesländer). Zusätzlich muss häufig ein technisches Praktikum (je nach Hochschule 8 bis 12 Wochen) absolviert werden. Alternativ verlangen manche Hochschulen dagegen ein kaufmännisches Praktikum. Näheres erfahren Sie dazu an den jeweiligen Hochschulen. Die Zulassungsvoraussetzungen sind immer in der jeweiligen Studienordnung der Fachhochschule bzw. der Universität geregelt. Darüber hinaus gibt es immer häufiger die Möglichkeit des besonderen Zugangs für beruflich Qualifizierte.

Inhaltliche Voraussetzungen

Beinah noch wichtiger als die formalen sind die inhaltlichen Voraussetzungen für die Eignung zum Studium: Wirtschaftsingenieurwesen führt zu einem Ingenieurabschluss, so dass eine gewisse Neigung zur Mathematik, Physik und zur Informatik enorm hilfreich sind. Allerdings hat dieses Studium auch eine nicht unwesentliche betriebswirtschaftliche Komponente. Diese erfordert zwar in der Regel kein spezielles Schulwissen (Entsprechende Vorkenntnisse aus der schulischen Bildung sind wünschenswert, aber eher selten in größerem Umfang vorhanden.), aufgrund der Kombination mit den Ingenieurwissenschaften ist aber eine gewisse geistige Flexibilität der Studierenden unabdingbar. Und logisches Denken schadet auch in den Wirtschaftswissenschaften bzw. der BWL nicht!

MINT-Fächer für Wirtschaftsingenieure – wichtiger Baustein für die Eignung zum Studium

Das Wirtschaftsingenieurwesen ist letztlich kein Nebeneinander von wirtschaftswissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Fächern. Vielmehr spielt das Zusammenwirken der Themen eine große Rolle. Das zeigt sich auch darin, dass heute der Bereich der Technik mit anderen Themenfeldern einen gemeinsamen Kernbereich des Studiums bildet: die MINT-Fächer. Somit muss der Studierende vielseitig interessiert sein, wenn er sich für das Wirtschaftsingenieurwesen entscheidet.

Die MINT-Fächer sind Studieninhalte aus der Mathematik, der Informatik, den Naturwissenschaften und der Technik. Typischerweise zählen in diesen Fächerkomplex im Studium zum Wirtschaftsingenieur die

  • Mathematik,
  • Informatik,
  • Physik und Chemie,
  • Werkstofftechnik und Konstruktionslehre,
  • Elektrotechnik sowie
  • Fertigungsverfahren und Verfahrenstechnik.

Gegen diese Fächer sollte grundsätzlich keine Abneigung vorliegen, ein ausbaufähiges Basiswissen ist jedoch uneingeschränkt empfehlenswert. Grundsätzlich sind WI-Studiengänge immer breit gefächert.

Wirtschafttsingenieurwesen in Richtung Maschinenbau

Außerdem sei darauf hingewiesen, dass besonders häufig ist eine Ausrichtung des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen am Maschinenbau in Kombination mit der Betriebswirtschaftslehre zu finden ist. Jedoch auch die Elektrotechnik oder das Bauingenieurwesen repräsentieren häufig die ingenieurwissenschaftliche Komponente des Studiengangs. Darüber hinaus gibt es das Studium stärker technisch oder stärker wirtschaftlich orientiert. Das bedeutet, dass das Wirtschaftsingenieurwesen nicht immer eine ausgewogene Mischung aus Wirtschaft und Technik gewährleistet. Letztlich zählt nur, dass der Qualifikationsrahmen Wirtschaftsingenieurwesen eingehalten wird.

Zusätzlich gibt es an einigen Hochschulen bestimmte branchenorientierte Studienrichtungen. Dazu zählen beispielsweise die Umwelttechnik, die Lebensmitteltechnik die Automobiltechnik oder auch die Kunststofftechnik.

Sprachen des Wirtschaftsingenieurs

Auf diesen Internetseiten wird beispielhaft das Studium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes erläutert, wobei insbesondere die benötigten Voraussetzungen sowie die vermittelten Inhalte beschrieben werden. Gerade an der HTW des Saarlandes kommt ein Studierender auch nicht daran vorbei, Fremdsprachenkenntnisse in Englisch oder Französisch nachzuweisen, da die Fremdsprachenausbildung fester Bestandteil des Studiums ist. Trotz der hohen Anforderungen an die Studierenden bewerben sich an der htw saar regelmäßig deutlich mehr Interessierte , als es Studienplätze gibt.

Rechtswissenschaften im Studium

Häufig beinhalten die Studiengänge auch noch einen kleinen rechtswissenschaftlichen (z.B. Wirtschaftsrecht, Privatrecht oder Arbeitsrecht) und sprachwissenschaftlichen Teil (Englisch oder Französisch oder Spanisch). Es werden also Allrounder ausgebildet, und das funktioniert nur, wenn die Studierenden entsprechend belastbar und interessiert sind.

Digitalisierung der Industrie

Die Digitalisierung der Industrie ist auch unter dem Stichwort Industrie 4.0 bekannt. Dabei geht es für viele um die 4. Industrielle Revolution. Andere sehen darin nur einen Hype. Auf jeden Fall nimmt die Digitalisierung unter Experten, in Unternehmen und bei Forschern einen großen Raum sein.

Dabei ist zu erwarten, dass in den nächsten Jahren große Veränderungen für die produzierenden Unternehmen bevorstehen.

Im Kern geht es darum, dass die Wirtschaftsinformatik und die Informatik selbst immer mehr Konsequenzen für und Wirkung auf Produktqualitäten haben. So hat Amazon einen Lautsprecher namens Echo [Amazon Link] auf den Markt gebracht, der nicht nur Musik abspielen kann, sondern auch Nachrichten vorliest oder die Wettervorhersage wiedergibt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Internet der Dinge.

Wirtschaftsingenieurwesen und Digitalisierung

Das Wirtschaftsingenieurwesen ist ein ideales Studium, um sich auf diesen Trend der Digitalisierung von Produkten vorzubereiten. Wir können immer mehr Dinge kaufen, die sich mit dem Internet verbinden oder mit anderen Produkten kommunizieren können. Wer in diesem Wettbewerb bestehen möchte, braucht fächerübergreifende Fähigkeiten. Gutes analytisches Denken sind ebenso wichtig wie Kenntnisse in der Produktion, der Betriebswirtschaft und der Informatik. Mit einem Studium des Wirtschaftsingenieurwesen legt man für die Industrie 4.0 eine gesunde Basis. Denn dieses Studium steht geradezu für die Integration verschiedenster Themenbereiche.

Nichts geht ohne die Informatik

Auf jeden Fall sollten Sie bei der Wahl Ihres Studiums darauf achten, dass der Informatik ausreichend Platz eingeräumt wird. Einerseits kombinieren viele WI-Studiengänge den Maschinenbau mit der Betriebswirtschaftslehre. Andererseits nimmt die Informatik in den Berufen immer mehr Raum ein. So gehört zum Marketing eines Unternehmens ein solider Web-Auftritt. Und in der Produktion kommunizieren immer mehr Maschinen elektronisch untereinander. In den Büros spielt die Excel-Programmierung eine große Rolle. Sogar im Vertrieb hat der Außendienst sein Tablet stets dabei. Also sehen Sie, ohne die Informatik und deren Anwendung läuft heute im Betrieb nichts mehr.

Fazit zur Eignung zum Studium

Sie sehen, Wirtschaftsingenieurwesen ist ein sehr anspruchsvolles Studium und verlangt harte Arbeit von den Studierenden. Dies bestimmt auch die Voraussetzung an die individuelle Eignung des Studierenden. Aber vielleicht auch genau deshalb zählen Wirtschaftsingenieure zu den bestbezahlten Akademikern. Da gilt wohl wieder der alte Spruch: Von nichts kommt nichts!

Und letztlich ist es wichtig, dass die Studenten auch mit Spaß an der Sache dabei sind. Vielleicht ist das sogar ein ganz zentraler Punkt der individuellen Eignung zum Studium. Denn gut und hart arbeiten kann auf Dauer nur, wer das auch gerne macht.

Empfehlenswert ist auch das folgende YouTube Video: Wie „schwer“ ist ein Wirtschaftsingenieurwesen Studium?

https://www.youtube.com/watch?v=BacaVuPgQTI&feature=youtu.be